ANTICEVIC Luka

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Prozessualer Realismus

Nach wie vor praktiziert Anticevic mit derselben Begeisterung seine prozessuale Malweise und manchmal macht er auch den einen oder anderen figürlichen Gegenstand scheinbar zum Thema seiner Bilder. Nicht zuletzt in seiner gestischen Malerei zeigt sich, dass seine Bilder bestenfalls insofern als figurativ bezeichnet werden können, als er die dargestellten Dinge nur als Erscheinungen sieht, die nicht unbedingt ein spezifisches Bildvokabular darstellen müssen. In seinen Werken interessiert ihn allein die Bildstruktur, die Komposition mehr als die Bilderzählung, wenn auch der eine oder andere Bildtitel was anderes vermuten lässt. Er geht manchmal sogar soweit, dass sich der Titel dem geschaffenen Werk unterordnen muss. Ihn interessiert die Erscheinungsform der wahrgenommenen Dinge, nicht sosehr der daraus konstruierte Kontext. Er verwendet, wenn überhaupt, den figürlichen Gegenstand nur als Element einer kompositorischen Ordnung, die sich ergibt, wenn er der inneren Notwendigkeit seiner prozessualen Malweise nachkommt. Die Figuration, wenn sie denn in seinen Bildern vorkommt, ist nicht mehr und weniger als eine Erscheinung in der Komposition, die wohl von dem Betrachter wieder erkannt und in der Folge mit einer Identität oder zumindest einer Assoziation belegt wird, aber für Anticevic besonders hervorgehoben keine Bedeutung hat.

(Institut für Kunst & Philosophie - Kärnten 2008)